Frau Kohl schreibt:

Guten Tag!
 
Ich besuchte die damalige 104. POS "Klement-Jefremowitsch-Woroschilow", die wir damals kurz "Woro" nannten, von 1977-1987. Meine Schwestern besuchten diese Schule auch. Die Jüngere von 1981 - 1991, die Ältere von 1965 - 1975 (etwa). Beide könnten mit Sicherheit auch noch einiges zur Geschichte der Schule in diesen Jahren berichten.
Während meiner Schulzeit war die Schule horizontal geteilt, wie sie völlig richtig schreiben. Hier hat sich allerdings ein Schreibfehler eingeschlichen, die 4. POS hieß "Amilcar Cabral". Warum sich die beiden Schulen nie vertrugen weiß ich nicht, das hatte sich irgendwie schon vor meiner Schulzeit so entwickelt und wurde beibehalten.
Es gab damals allerdings einen gemeinsamen Hausmeister, der im EG der Schule auch wohnte. An den Namen erinnere ich mich nicht mehr genau, evtl. Herr Wachsmut. Er verstarb aber innerhalb meiner Grundschulzeit.
Während die "Cabral" ihren Hort im Gebäude im EG hatte, hatte die "Woro" ihren Hort in der Brandvorwerkstraße 1. Die Schulspeisung gab es im Keller, soweit ich mich erinnere auch für jede Schule separat. Der Schulgarten war im Schleußiger Weg.
Während der Schuljahre 1985 - 1987 wurde das Schulgebäude saniert (Schwamm im Gebälk). So waren die Schüler in umliegenden Schulen verteilt. Wir mussten damals in die Straße des 18. Oktobers fahren und besuchten dort die Gagarinschule.
In dieser Zeit ereignete sich dann auch ein Brand in der Turnhalle. In der Turnhalle waren sämtliche Unterrichtsmaterialen, Zeugnisse, Lehrmaterialien etc. während des Umbaus gelagert. Schüler hatten sich zur Turnhalle Zugang verschafft und mit dort gelagertem Magnesiumpulver gezündelt. Es entstand ein Großbrand, der auch zahlreiche Dokumente und Materialien vernichtete. Aus diesem Grund habe ich z.B. kein Zeugnis aus der Grundschulzeit. Die Schüler waren bekannt und wurden meines Wissens auch vor Gericht gestellt.
In den Wintermonaten blieb die Schule meist sehr kalt, da das Heizungssystem nicht leistungsfähig genug war. So erhielten wir oft "Kältefrei", weil es unmöglich war bei 10°C dem Unterricht zu folgen. Da aber die Schule nicht monatelang ausfallen durfte, wurden wir im Laufe des Winters häufig auf andere Schulen verteilt. U.a. in die Arthur-Hoffmann-Schule in der Arthur-Hoffmann-Straße. Dort hatten wir dann Unterricht im wöchentlichen Wechsel mal vormittags mal nachmittags mit den Schülern dieser Schule. Dort waren wir nicht so gern gesehen, weil die Schüler dort den Unterricht am Nachmittag auch nicht so toll fanden. Wenn dann nach 16.00 Uhr Schulschluß war, ging man ja auch schon im Dunkeln nach Hause.
Im Sommer führte der Weg von der Schule nach Hause fast immer an der Eisdiele Pfeiffer in der Kochstraße vorbei. Aber auch andere Geschäfte in der Nähe wurden von uns häufig (auch während der Pausen) besucht.
Natürlich ging es nicht immer gleich nach Hause. Wir spielten auf dem Schulhof noch häufig stundenlang Völkerball oder im kompletten Karree "Räuber und Gendarm". Damals standen ja oft die Keller offen und Mauern und Zäune waren doch zum drüber klettern da.
Man könnte sicher noch viel berichten, von Apellen, Zivilverteidigung, "Fest des Liedes und des Marsches", Sportfesten, Schülerstreichen, Lehrern etc. Für Fragen stehe ich auch gern zu Verfügung. Ggf. kann ich auch meine Schwestern fragen, ob sie aus ihrer Schulzeit berichten können.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Steffi Kohl