Kant-Instrumentalkonzert verpasst?

Kant- Instrumentalkonzert am 20.3.13. verpasst?? Schade!!!

Liebe Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde vom Kantgymnasium;

es gab sicher wichtige Gründe, dass ihr/ Sie diesmal  nicht zu dem begeisterten Publikum in der schönen neuen/ alten Kant- Aula gehörten. Sie haben was verpasst: 29 Schüler, zwei Eltern und zwei Lehrer boten uns Zuhörern ein herrliches Konzert voller Kurzweil und Können.

Beim Zuhören stellte ich mir als begeisterter Kant- Fan die Frage: Wo kann man sonst- neben den Bläserklassen- so viele Kantianer auf einmal musizieren hören? Dazu Schüler aus allen Jahrgangsstufen, von denen manche sogar auf zwei Instrumenten zu hören waren. Da habe ich nicht wenig gestaunt, dass die jungen Künstler in ihrer berechtigten Aufregung sogar noch Stimme hatten, sich selbst anzusagen. Interessant wäre es gewesen zu erfahren, wie lange sie schon Unterricht auf ihren Instrumenten haben. Denn es ist schon erstaunlich, wie sauber und musikantisch Martha Glas aus der 5c als Solistin auf ihrer Geige das Konzert eröffnet; gefolgt von Anthony Bui aus der 5b, der uns mit seiner Partnerin auf dem Akkordeon erfreute. Fabienne Tornack aus der 5a sagte ihr Musikstück mit leiser Stimme an- umso feuriger war dann der Csárdás auf ihrer Geige. Hut ab vor den Musikanten aus Jahrgang 5. Altsaxophon und Klarinette- erlernt erst seit Sommer 2012 in der Bläserklasse- da haben uns Lara Nestler und Linda Friedel aus der 5a wirklich zum Staunen gebracht. Und Lara war dann später noch als Hornistin zu hören gemeinsam mit ihrer Schwester Mabel, Klasse7c auf der Oboe. Sie musizierten prima, auch wenn´s da mal kleine „Ton- Teufel“ gab. Doch es ist gerade das Schöne an Life- Musik , dass nicht alles „porentief rein“ ist, dass man beim Zuhören selbst mit Lampenfieber hat und sich darüber freut, wenn tapfer und musikantisch weiter musiziert wird. Und nebenbei: es gab auch bei anderen Instrumentalisten des Abends kleine Verspieler - die Devise heißt: Weiterspielen- auch“ Mogeln“ will gelernt sein. Nach dem schönen Bläser- Duo überzeugte Lea Köhler aus der 5b am Klavier mit temperamentvoller Musik von Beethoven. Und eine interessante Sonatine für Klavier und Querflöte trugen die beiden Schwestern Stella Diestel(8c) und Emilia Diestel(6a) vor. Davor hatte die Musiklehrerin, Frau Becker diese und weitere Stücke angekündigt als „Familienbande“- herrlich, dass Life- Musik/ Hausmusik auch bei den heutigen Kantianern nicht ausstirbt! Rieke Neumann(7a) mit Blockflöte und Violine- begleitet von ihrem Papa auf der Gitarre- entführte uns musikalisch nach Irland oder Schottland. Ganz anders, aber genauso herrlich, war das folgende Quartett mit Leon Linke als Primgeiger, seiner Mutter an der Tenorflöte und seinem Bruder Clemens  am Cello. Beide Jungs sind in der 5b- ob sie wohl Zwillinge sind?- so fragte ich mich im Stillen. Und ihr Geigenlehrer war als Bratscher der Vierte im Bunde. Herrlich, wenn Lehrer und Schüler gemeinsam musizieren! Das erfreute uns dann später auch noch im sogenannten U- Teil des Konzertes, als sich die Musiklehrerin Frau Becker ans Klavier setzte und mit Sophia Buhl(7a) Musik „ aus ihrer Jugend“ spielte. Dazu eine Anmerkung meinerseits als Kant- Seniorin: für mich ist Frau Becker noch herrlich jung! Und dann kam im Konzert Slavik Boyko (Jg. 11) ganz lässig mit dem Akkordeon über der Schulter nach vorn- ein cooler Auftritt voller mitreißender Dynamik: ich wollte am liebsten mitswingen, aber das Publikum um mich herum war brav, und ich wäre sicher als Kant- Oldie aufgefallen. Danach folgte was ganz Besonderes: Aliya Sayfart aus der 10dsang mit variabler Blues- Stimme eine Eigenkomposition und begleitete sich selbst am Klavier, wobei ihre schöne Stimme oft etwas verdeckt wurde durch den „altersschwachen“ Flügel, dessen Beläge garantiert verbraucht sind und leisere Töne kaum zulassen. Auch scheint das Pedal nur noch bedingt zu funktionieren- aber alle Pianisten des Abends haben diese technischen Mängel des Instruments fast zum Vergessen gebracht. Und in der 10d scheint´s weitere „Musik- Profis“ zu geben: Ann- Sophie Zuniga mit schöner Gesangsstimme, Erik Michaelis mit variablen Gitarren- Klängen, Maria Brauer am Klavier- für mich besonders schön in ihrem solistischen Zwischenspiel- genauso überzeugend wie Jakob Radig am Schlagzeug, der auch einen leisen Beat beherrschte.

Als ich vor Konzertbeginn die Aula- Bühne betrachtete, fragte ich mich, ob der einsame Barhocker wohl für einen Kontrabassisten gedacht  war, aber- falsch vermutet! Auf dem “Hochstand“ nahm Maurice Wolst aus der 10a Platz, sang mit prima Stimme und war auf der Gitarre auch sein eigener Begleiter. Als ich dann Richard Manske aus der 10b ebenfalls als souveränen Sänger und Gitarristen hörte, fragte ich mich, ob sich die beiden jungen Herren nicht mal als Kant- Gesangs- Gitarren- Duo ausprobieren könnten.

Inzwischen war schon  über eine Stunde kurzweiligen Musizierens vergangen, aber wir Zuhörer freuten uns über weitere Künstler: Fiona Wilke aus Jahrgang 11 hatte auf ihrer Klarinette Mut zur Moderne. Und die Musiklehrerin Frau Becker würdigte zu Recht die Leistungen aller Instrumentalisten, die parallel zu den schulischen Belastungen täglich noch auf ihren Instrumenten üben müssen. Von dieser Zusatzbelastung war aber auch bei den beiden letzten Vorträgen nichts zu spüren: Andreas Ebert aus Jg.11 musizierte auf seiner Geige einfach wunderschön- dazu noch auswendig! Und Anna Glas aus der 10a setzte mit ihrer brillanten Interpretation Bachscher Musik einen tollen Schlusspunkt am Flüge, wobei sie die technischen Mängel des Instrumentes total vergessen ließ.

Wir erlebten einen herrlichen Abend mit jungen Künstlern, die live spielten und noch dazu ohne Gage!!! Dafür hat´s hoffentlich in den Spendenbüchsen am Aula- Ausgang richtig gut geklimpert und geraschelt! Und- liebe Leser, wie wär´s mit einer Spende für einen perspektivisch neuen Flügel – natürlich gegen eine Spendenbescheinigung vom Kant-Förderverein. Ich bin als Vereinsmitglied seit 1993 mit von der Partie.

Danke- und ich freue mich schon auf das nächste Konzert bei Kant!  

 

Ute Frester