Kant-Schüler bringen "Lächeln" in Bus und Bahn

Am Dienstag, dem 26. November 2013 begann meine „SMiLe“-Ausbildung. Frau Beier und zehn Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums trafen sich gemeinsam mit den beiden Ausbildern Marion und Jens in der Villa Leipzig, einem bekannten Jugend- und Freizeittreff und wir begannen mit einer lustigen Kennenlernrunde. Jeder bekam ein Blatt und sollte seinen rechten Nachbarn im Stuhlkreis porträtieren. Zur Sicherheit schrieben wir noch die Namen dazu, denn nicht jeder konnte auf Anhieb identifiziert werden. Dann durfte jeder ein Blatt nehmen und die darauf gemalte Person interviewen. Es ging um die Frage, warum man denn „SMiLe“-Begleiter werden will. Darauf gab es viele Antworten, wie zum Beispiel: „Ich möchte für ein besseres Fahrklima sorgen!“, „Ich möchte die Welt retten!“, oder „Ich möchte gerne Leute in Bus und Bahn zurechtweisen, wenn sie gegen irgendwelche Regeln verstoßen!“.

Später sollten wir uns an einem auf den Boden gelegten Strick stellen, an dem drei Smileys waren: J, K und L. Dazu gab es Fragen, wie: „Wie gut könnt ihr Konflikte mit Worten lösen?“, oder „Wie selbstbewusst schätzt ihr euch ein?“. Danach spielten wir ein lustiges Burgspiel, bei dem es darum ging, die Burgbewohner davon zu überzeugen, dass man auch in die Burg kommen solle. Dabei gab es ausgefallene Strategien. Einer verkleidete sich als Mönch, andere als Kaufleute und wieder andere wollten ein Findelkind vor den Toren ablegen. Letztendlich wurden nur zwei Leute in die Burg eingelassen.

Nach einer Mittagspause ging es dann weiter mit einer Präsentation von zwei Polizisten, die uns sagten, wann wir wie auf welche Straftaten reagieren dürften, was Notwehr ist beziehungsweise was nicht und sie erzählten uns einiges über ihr interessantes Leben als Kriminalpolizisten. Damit war der erste Tag unserer Ausbildung leider schon vorbei...

Am zweiten Tag wurden wir am Morgen von einem Bus der LVB abgeholt und zur Villa gefahren. Dort machten wir noch ein lustiges Spiel, das unsere Teamfähigkeit stark auf die Probe stellte und anschließend begannen wir mit dem Bustraining. Schon am Vortag hatten uns die Ausbilder und die Polizisten gesagt, wie man auf bestimmte Situationen reagieren sollte und es in Rollenspielen veranschaulicht. Nun durften wir das alles endlich einmal im Bus testen, wo es viel enger ist und man nicht so viele Möglichkeiten hat, um sich zurück zu ziehen. Jens spielte oft einen bösen Mann, der entweder die Füße auf den Sitz legte, mit seiner Tasche einen Sitz blockierte oder sträflicherweise den Bus verschmutzte oder gar beschädigte. Wir, als angehende „SMiLe“-Begleiter sollten nun eingreifen, uns aus brenzlichen Situationen retten und dabei immer schön höflich bleiben! Und das war nicht immer leicht!

Als wir das Bustraining beendet hatten, fuhren wir gemeinsam zu einem Chisaostudio. Chisao ist eine Selbstverteidigungs- und Kampfkunst. Auch hier wurden wir wieder gefragt, warum wir das machen wollen und was wir uns aus diesem dreistündigen Training erwarteten. „Dass wir uns gegen aggressive Fahrgäste wehren können“, oder „Dass ich weiß, wann ich eingreifen sollte und wann lieber nicht“, waren einige Antworten. Wir sollten uns Angreifer vom Leibe halten können. Und damit ging es los. Alle mussten ihre Arme vorstrecken und laut „Stopp!“ sagen, wenn unsere Trainerin Kathrin auf uns zukam. Es ist allerdings schwer, ernst zu bleiben, wenn alle anderen um einen herum kichern! Dann begannen wir mit einer kurzen, aber anstrengenden Erwärmung. Mit einer Bratze zum Schutz vor dem Körper stellten sich fünf Schüler in einer Reihe auf und die anderen sollten versuchen, ihren jeweiligen Partner wegzuschieben. Dann wurde getauscht. Als wir alle warm waren zeigte Kathrin uns weitere Möglichkeiten, uns Angreifer fern zu halten, und später auch, wie man Schläge und Tritte abwehrt und, wenn notwendig, gezielt zurückschlägt. Das alles vertieften wir im Anschluss wieder in einem Bustraining, bei dem wir uns in diesem engen Raum verteidigen, wehren oder losreißen sollten.

Als wir auch das geschafft hatten, erhielten wir endlich unsere Ausweise. Jetzt gibt es wieder elf neue ausgebildete „SMiLe“-Begleiter, die das Fahrklima verbessern wollen. Vielleicht seht ihr ja auch mal einen!

Alles in allem waren es zwei sehr interessante, lustige und auf jeden Fall empfehlenswerte Tage!

Josephine M. G.

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Bitte Lächeln!