Studium generale – mal was fürs Hirn

Im Rahmen des Studium Generale lud das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften zu Seminaren rund um die Thematik „Subjektivität und Einfühlung“ ein. Diese Einladung nahm unser Philosophie-Kurs unter der Leitung von Herrn Morgenstern gern an. Kurz nachdem wir den Hörsaal betreten hatten, begann Dr. Antje Niven mit der Vorstellung des Instituts und dessen einzelnen Fachbereichen. So gilt zu vermerken, dass die Max-Planck-Gesellschaft mit über 70 Instituten in Deutschland und einigen im Ausland Grundlagenforschung auf allen Fachbereichen betreibt.

Nach der herzlichen Einleitung übernahm Prof. Wolfgang Prinz, Soziologe und Professor für Psychologie, das Wort. Seine Vorlesung setzte sich mit der Subjektivität zwischen Natur und Kultur auseinander. Das Hauptaugenmerk lag hier auf der Sozialen Spiegelung und auf der daraus resultierenden Bildung des Subjekts.

Grob zusammen gefasst bedeutet dies: Die Illusion eines Wertes schafft den Wert.

Am Beispiel erläutert hat Geld als geprägte Münze oder Schein natürlich nicht den Wert, den wir ihm geben, jedoch durch die Spiegelung des Wertes in der Gemeinschaft wird jedem einzelnen Subjekt der Wert vermittelt und so erhält Geld letztendlich seinen Wert. Dies kann in ähnlicher Weise auf den Menschen und seine Ich-Erkenntnis übertragen werden. Denn wenn dem einzelnen Menschen vermittelt wird, dass er Subjekt ist, also seine Handlung gespiegelt wird, und er dies erkennt, so fühlt er sich auch als solches.

Nach diesem Ausflug in die Psychologie bzw. Philosophie wurde uns eine Pause gewährt, um uns zu stärken und das bereits Gehörte zu reflektieren.

Dr. Esther Kühn setzte das Seminar mit einem Vortrag unter dem Titel „Einfühlung – Können wir wirklich fühlen, was andere empfinden?“ fort. Diese Frage versuchte sie anhand eines Experimentes im MRT zu lösen, in dem sie u.a. Probanden einmal ein Video von einer Berührung am Zeigefinger vorspielte und einmal selbigen im MRT tatsächlich berührte. An Hand des gelieferten Datenmaterials ließ sich aufzeigen, dass ähnliche Gehirnregionen im Cortex angesprochen wurden. Dies ist für sie der empirische Beweis für angeborene Spiegelmechanismen, da es zeigt, dass das Erfahren einer Handlung ähnliche Reaktionen auslöst deren Beobachtung.

Die Vorlesungsreihe wurde von Dr. Robert Trampel abgerundet, welcher auf physikalischer Ebene die Funktionsweise des Magnetresonanztomographen (MRT) erklärte und so verdeutlichte, wie die Messungen von Dr. Kühn zustande kamen. Obgleich der Vortrag die physikalischen Kenntnisse der meisten überstieg, wurde er doch humorvoll gestaltet und bildete die Grundlage für die bisherigen Erkenntnisse, weshalb wir ihn an einer anderen Stelle im Programm als sinnvoller gesehen hätten.
Abschließend lässt sich sagen, dass dieser Tag einen sehr aufschlussreichen Einblick in die Arbeit des Max-Planck-Institutes bot. Wir bedanken uns für die Organisation beim Institut.

Dave Schöler u. Sascha Kodytek, gk 11phi1