переда́й приве́т из Смоле́нска

Vom 16. bis zum 23. März besuchen Schülerinnen und Schüler in Begleitung von Frau Halimi und Frau Kertzscher unsere Partnerschule in Smolensk. Während der Reise werden hier in loser Folge Eindrücke, Erlebnisse in Text und Bild veröffentlicht.

Mittwoch, 16.3.: Aufbruch Richtung Osten

5 Uhr, der Wecker klingelt, der Schlaf endet, doch das Abenteuer beginnt.

Die Zugfahrt nach Berlin verlief wie geschmiert. Am Hauptbahnhof angekommen begegneten wir ein paar Problemen, zum Beispiel wählten wir den falschen Ausgang zum Busbahnhof und fanden auch nur dank Hannah unseren TXL Bus zum Flughafen Tegel.

Die Sicherheitskontrollen verliefen bei fast allen reibungslos, natürlich schlug bei manchen der Alarm an... Schlussendlich mussten wir nur noch die Wartezeit absitzen.

Nach der letzten Kontrolle gelang fünf Schülern der Anschluss an die anderen nicht, da unsere Lehrer gegen das strenge Regime einer weiblichen Sicherheitskraft keine Chance hatten, auf sie zu warten. Aber auch diese Hürde meisterten wir mit links und konnten dann mit 15min Verspätung starten.

Im Flugzeug haben fast alle geschlafen. Als wir aufwachten, bemerkten wir leider, dass die Sonne verschwunden war und nur Wolken zu sehen waren. In Moskau lag Schnee. Die endlos lange Busfahrt nach Smolensk ging letztendlich doch zu Ende und unsere Gastfamilien nahmen uns liebevoll und gastfreundlich in Empfang.

Muriel und Eva

& Co

Donnerstag, 17.3.: In Smolensk

Nach meinem ersten Fruehstück machten wir uns auf den Weg zur Schule. Wir Austauschschüler aus Leipzig waren das erste Mal in dem alten, aber schönem kleinem Schulgebäude. Wir trafen uns alle in einem großen Raum. Abgesehen von unseren Austauschschülern saßen auch noch ein paar SchülerInnen da, die in dem Lyzeum Deutsch lernten.

Am Anfang blieben wir unter uns, wurden dann aber von Frau Halimi dazu animiert auf sie zu zugehn. Mir wurde von einem der Jungen ein Platz angeboten und Dank seiner herrvorragenden Sprachkenntnisse (so gut ist mein Russisch alle Tage nicht :)) konnten mir einige Fragen über das Lyzeum beantwortet werden.
Die russische Deutsch-Lehrerin Tamara Michalovna erklärte uns noch den Tagesablauf und schon gingen wir los in die erste Stunde, die zu unserem Glück Englisch war.
Sie behandelten ähnliche Themen wie wir es momentan in der 10. tun, die Lehrerin lies uns aufstehen und wieder setzen, sie stellte Fragen und die SchülerInnen antworteten. Wie bei uns. Und trotzdem war alles ganz anders: die Unterrichtsstunde war nur 45 min. lang, in dem Klassenzimmer waren wir und sonst nur 8 russische SchülerInnen, die sich sehr konzentriert und eifrig bemühten, die Fragen der Lehrerinn so gut wie möglich zu beantworten. Nach dem Klingeln verteilte die Lehrerin noch Punkte je nach Mitarbeit und entlies die Schüler in die Pause.
Tamara Michalovna erzählte uns vor dem nun bevorstehenden Schulrundgang noch ein wenig über das Lyzeum. Wenn man erstmal aufgenommen ist (was wohl gar nicht so leicht ist) wird man stark je nach den Begabungen und Interessen gefördert. Dann zeigte sie uns die teilweise kleinen aber gemütlichen Schulräume, die sehr liebevoll eingerichtet sind. Stolz wurde uns die naturwissenschaftliche und technische Ausrüstung gezeigt und wir durften sogar in die Aula, in der gerade drei Mädchen ein Pop-Lied sangen.
Der letzte Punkt auf dem Tagesplan war eine Stadtführung durch die Innenstadt von Smolensk. Es war schön nach der späten Ankunft alles bei Tageslicht zu sehen. Die russischen Studentinnen, die uns ausführlich auf Deutsch von sämtlichen Sehenswürdigkeiten in Smolensk berichteten, halfen uns, einen groben Überblick über die Innenstadt zu gewinnen. Als wir in die Kälte entlassen wurden, war der gemeinsame Teil  des Tages vorbei und mein Austauschschüler, ich und drei Freunde spazierten noch durch Smolensk. 
Der Tag wäre kalt und grau gewesen, aber wir waren die ganze Zeit so beschäftgt, dass uns das gar nicht aufgefallen ist ;)
 
Elena Birkemeyer
 
Freitag, 18.3.:

Als die Schule heute 8:30 Uhr anfing, begannen wir den Tag mit zwei Stunden Englisch-Unterricht, in dem zur Freude der Lehrerin vor allem Elena ihr Können unter Beweis stellte. Wir sprachen über genetisch modifiziertes Essen. Aufgefallen ist uns erneut, dass die Unterrichtsatmosphäre konzentrierter ist. Gequatscht wurde überhaupt nicht und am Ende bei der Verteilung der "Stundenpunkte" wurde sogar hervorgehoben, dass ein Junge einmal unkonzentriert war. Zwar mag diese Unterrichtsart bezüglich der Leistungen größtenteils von Vorteil sein, doch uns ist der abwechslungsreichere, lockerere Unterrichtsstil lieber.

Im Anschluss fuhren wir zu einem Schulmuseum und wohnten dort einer sehr schnell auf russisch vorgetragenen Führung bei. Die Vortragende hatte so viel zu erzählen, dass Frau Halimi nur wenig Zeit zum Übersetzen hatte.

Zum Mittagessen gab es wie gestern auch schon eine Vorsuppe, dann ein Hauptgericht, in diesem Falle eine von der Konsistenz her schwer definierbare Boulette mit Kartoffelbrei. Dazu bekamen wir ein quietschrosafarbenes, sehr süßes Getränk, das an flüssige Götterspeise erinnerte. Unserer Vermutung nach werden wir heute Nacht von selbst leuchten.

Danach spielten wir ein von den Englischlehrern organisiertes Spiel. Es wurden Fragen auf englisch gestellt, aber sie sollten auf russisch beantwortet werden. Daher war es sehr hilfreich, dass die Mannschaften gemischt waren.

Den Rest des Tages verbrachten wir individuell mit unseren Gastschülern.

Hannah P. & Nele

Sonnabend, 19.3.: Liebe(s) Grüße aus Moskau !

Viel zu früh mussten wir heute morgen an einem Samstag aufstehen, um pünktlich 6 Uhr am Bus zu stehen. Natürlich schafften es auch diesmal nicht alle auf die Minute genau...Mit etwas Verspätung fuhren wir schließlich Richtung Moskau. Für Unterhaltung während der Toilettenpausen sorgten unsere Lehrer mit akrobatischer Morgengymnastik. Nach 6 Stunden Fahrt kamen wir in der 12 Millionen Metropole an. Als Erstes besuchten wir die Tretjakowgalerie, welche Gemälde von verschiedensten Künstlern ausstellt. Leider war unsere Zeit sehr begrenzt und wir konnten nicht das gesamte Spektrum des Museums erfassen. Anschließend gingen wir zum Mittagessen in eine Kantine, die uns mit Kartoffeln, Brokkoli und Schnitzel von der entfernten Heimat träumen ließ. Bei der folgenden Stadtrundfahrt begleitete uns eine waschechte und doch perfekt deutsch sprechende Moskauerin. Den roten Platz besichtigten wir zu Fuß, mit all seinen Sehenswürdigkeiten und auch die Sperlingsberge, wo wir einen wunderschönen Blick über Moskau hatten. Zeugen wurden wir zudem von zwei Hochzeiten. Zum krönenden Abschluss machten wir noch einen Ausflug in ein russisches Möbelhaus, um dort die Toiletten zu testen. Zwei Spezialisten haben uns bewiesen, dass man sich nicht nur im Ikea verlaufen kann. Sie wurden gerade noch von einer Durchsage verschont. Nach diesem eindrucksvollen Tag in der Stadt, die schon James Bond in Bann nahm, traten wir die Rückreise an, die kurz vor Mitternacht in Smolensk endete.

Edna & Lena

Sonntag, 20.3.: Sonntag in Smolensk ganz in Familie

Hannah S.:

Für mich begann der Tag erst ca. 15 Uhr, als wir uns so langsam aus dem Bett schälten. Als wir dann fertig waren ging es los in den Galaxy Park, wo wir den Rest des Tages mit Spielen verbrachten.

Sarah:

Am Sonntag in Smolensk gingen wir in die Успенский Собор. Danach erklommen wir die Stadtmauer. Und am Nachmittag trafen wir uns mit Emilia und Soja zum Souvenir kaufen.

Emilia:

Gemütlich ausgeschlafen, 11 Uhr Frühstück und ab geht's in den Tag. Die Zeit bis zum Shoppen mit Sarah, Magarita und Erina vertrieben wir uns mit Herr der Ringe Teil 2. Dann die erfolgreiche Shoppingtour und ein Pelmeniessen im Restaurant. Abends wird der Film zuende geschaut und endlich erwärmt sich auch der Kater für mich.

Hannah-K.:

Mit meiner Austauschschülerin Dasha begann der Tag heute später, nämlich ca. 10:00 Uhr. Danach gab es ein umfangreiches Frühstück, um danach einen Film zu schauen. Da man nie genug Filme schauen kann, gingen wir später mit ein paar anderen ins Kino, zu " Zoomania "auf Russisch, wobei wir erstaunlich viel verstanden. Anschließend machten wir einige Souvenirläden unsicher und ließen den Tag gemütlich in einem Café ausklingen.

Elena B.:

Nach einem spätem Frühstück besuchten wir die Smolensker Kathedrale und durften einer prunkvollen Messe beiwohnen. Danach nahm mich der Vater meines Austauschschülers mit und stellte mich einem Piloten vor, der mich über Smolensk flog. Zuletzt gingen wir noch in ein Freizeitsportzentrum, in dem wir bowlten.

Nele P.:

Nachdem wir ausgeschlafen hatten, frühstückten wir. Kurz darauf gab es Schaschlik zum Mittagessen. Dann trafen wir uns mit anderen Leuten und unterhielten uns ein wenig. Nach dem Besuch einer Galerie und mehrerer Verwandte gingen wir wieder nach Hause.

Lena G.:

Zum Glück schläft meine Gastfamilie genauso lange wie meine Familie in Leipzig. Nachdem wir halb zwölf gefrühstückt hatten, gingen wir mit einigen anderen Schülern, die auch an dem Austausch teilnehmen, ins Kino. "Zoomania " brachte uns auch im Russischen zum Lachen. Es folgte ein sehr langer Spaziergang, der sein Ende in einem gemütlichen Café fand.

Edna W.:

Der Tag startete mit einem leckeren Mittagessen, da ich heute sehr lange ausschlafen konnte. Anschließend ging es mit der Familie in die Успенский Собор und zum Fluss Dnepr. Im Kino schauten wir uns dann den Film" Zoomania" in 3D an, der sowohl Deutsche als auch Russen begeisterte. Der Tag fand sein Ende mit Kaffee und Kuchen in einem schönen russischen Café mit der ganzen Familie.

Valeriya L. :

Schön ausgeschlafen begann der Tag für mich um 12 Uhr. Nachdem leckerem Essen gingen wir mit den anderen Freuden ins Kino. "Zoomaia " hat mir Tränen in die Augen vor Lachen gebracht.Abends waren wir noch spazieren und sind zeitig nach Hause gefahren, um uns auf den morgigen Tag vorzubereiten.

Eva M. :

Als wir ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, gingen wir zu der alten, noch nicht renovierten Stadtmauer und betrachteten den historischen Turm auch von innen. Anschließend haben wir Freunde der Familie getroffen und besuchten den "Успенский Собор" bei einer Gedenkfeier. Danach waren wir Souveniers kaufen und bummelten im "ГУМ".

Muriel H. :

Der Sonntag begann mit einem leckeren Frühstück um 12. Danach begann der Bummel durch die Innenstadt von Smolensk. Wir haben Freunde der Familie getroffen die zum Glück Englisch sprachen. Alle zusammen waren wir bei den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Am Nachmittag waren wir Torte essen. Das war sehr lecker! Es war ein lustiger und entspannter Tag. Zum Abschluss haben wir noch einen lustigen deutschen Film gesehen.

Montag, 21.3.: День немнецкой кухни

Durch das Stimmenwirrwarr im Aufenthaltsraum waren nur vereinzelt "Ich schlief sooo lange", "Ich war..." oder "klingt nice" Rufe zu hören, da alle von ihrem Wochenende erzählten. Nach gefühlten 100 "Oh wie toll! " gingen wir in den Speisesaal und starteten unseren Tag der deutschen Küche.

Das Zubereiten der Gerichte stellte anfangs eine Herausforderung dar, da es hier scheinbar keine normalen Messer gibt und der Zucker sich versteckte. Doch schon bald legte sich aller Trubel und so arbeiteten wir fleißig und schnell. Nach einer kurzen Pause wurde uns gesagt, dass der Direktor keinen Verkauf duldet. Also wurde unser Essen zu einer riesen großen Kostprobe, die bei allen gut ankam. Auch wir bekamen noch ein paar Häppchen.

Danach hatten wir Freizeit um Souvenirs oder Süßigkeiten zu kaufen. Anschließend ging es unter großer Aufregung zum Zumba, wo wir 45min lang rumhüpften und Hände schüttelten. Als wir fertig waren, waren alle außer Atem. Nachdem alle wieder normal atmen konnten, gingen wir nach Hause.

Sarah, Hannah und Emilia

Dienstag, 22.3.: Alles hat ein Ende

Der letzte Tag in Smolensk begann mit Deutschunterricht. Auch die deutschen Schüler wurden integriert und sollten den Russen ein Vorbild sein. Alle Schüler, das waren vier Leute, mussten aktiv mitarbeiten, denn am Ende der Stunde erhielt jeder eine Note. Anschließend fuhren wir in die weltweit bekannte Diamantenfabrik "Kristall." Mit dem Besuch des "Diamantenshops" wurde uns gleich zu Beginn gezeigt, dass wir mit diesen Diamanten wohl nur als Besucher des Museums inBerührung kommen werden. Der dort seit 53 Jahren tätige Mitarbeiter führte uns zuerst durch das Museum und anschließend durch die Produktionshalle.

Um die Zeit bis zur Abschlussfeier zu überbrücken, gingen wir im Einkaufscenter "Maxi" bummeln. Der Abend mit Schüler, Lehrern und Eltern fand im Speiseraum der Schule statt. Die Russen hatten auch ein kleines Programm vorbereitet, welches wir beim selbstgemachten Essen genießen konnten.Tanz und Musik hob die Stimmung. Um sieben löste sich die gemütliche Runde auf und die letzte Nacht in Russland begann...

Edna W., Valeriya L. und Lena G.
 

Mittwoch, 23.3.: Rückreise

"Wau! Wau!" Wie ein Hund klingt das Quitschgeräuch des Zuges. Vier Stunden fahren wir mit der 'bellenden Bahn'. Draußen zieht eintönig die Landschaft dahin. Bäume und Schnee und Bäume und Schnee und... In der einen Ecke wird geredet. Darüber wie es in den Austauschfamilien war, über Fächer und Lehrer und lustigerweise über Stachelbeerbaiser. In der anderen wird gelernt, Hausaufgaben gemacht und Geschichten geschrieben. Schließlich kommen wir-so die englische Ansage-in 'Hero City' Moskau an. Unsere Rolltreppen sind zwar nicht so lang, dass man Zeitung lesen könnte, aber fast.

Türe auf, 20 Sekunden zum Aus- und Einsteigen, Türe zu. Da muss man sich ganz schön beeilen in der Metro. Eine kurze Toilettenpause, dann geht's mit dem 'Аэроэкспресс' zum Flughafen. Dort haben wir Glück. Problemlos und zügig schaffen wir es durch Gepäckabgabe und mehrere Kontrollen, bei denen wir sogar Schuhe ausziehen müssen. Doch Eile ist unnötig. Der Flug verspätet sich um über 20 Minuten. Endlich starten wir in die Luft und landen auch sicher wieder in Berlin. Unglaublich schnell kommen wir durch die Passkontrolle. Einen Bus zum Bahnhof bekommen wir sofort und auf den Zugmüssen wir ebenfalls nicht lange warten. Einmal steigen wir in Dessau um und endlich, endlich endet das Abenteuer in Leipzig. So kurz wie möglich wird das 'Hallo' zwischen Familien und Freunden gehalten. Trotzdem werden die Dankeschöngeschenke für Frau Halimi und Frau Kertzscher nicht vergessen. Zuhause verschwendet niemand Zeit mit auspacken von Koffern, stattdessen fällt man mit einem Lächeln ins Bett. Den Austausch haben alle genossen.

Emilia & Co