Seit dem Schuljahr 2008/09 arbeiten wir mit einem offenen Ganztagskonzept. Hintergrund für diese Entscheidung bildeten zum einen die materiellen Ressourcen, die Bund und Länder für Ganztagsschulen zur Verfügung stellen, zum anderen aber wollten wir unsere außerunterrichtlichen Angebote stabilisieren, erweitern und qualitativ verbessern. Auf der Basis freiwilliger Teilnahme, die wir im Zusammenhang mit unserem Schulstandort in der Leipziger Südvorstand für sinnvoll erachten, können folgende Angebote gefördert werden:
Die Arbeit mit einem offenen Ganztagsmodell setzt auch die Auseinandersetzung mit einem rhythmisierten Unterrichts- und Schulalltag voraus. Damit sind Phasen der An- und Entspannung gemeint, die ein ausgewogenes Lernen ermöglichen. Nach umfassenden Diskussionen in allen Gremien haben wir mit Beginn des Schuljahres 2008/09 ein strenges Blockmodell eingeführt.
1. Block | 8.00 – 9.30 Uhr | |
9.30 – 10.00 Uhr | Frühstückspause | |
2. Block | 10.00 – 11.30 Uhr | |
11.30 – 12.00 Uhr | Essenpause Jg. 5/6 | |
3. Block | 12.00 – 13.30 Uhr | |
13.30 – 14.00 Uhr | Essenpause Jg. 7-12 | |
4. Block | 14.00 – 15.30 Uhr |
Neben dieser formalen Strukturierung des Unterrichtstages war und ist es insbesondere auch für alle Fachlehrer eine Herausforderung, die 90 – Minuten – Blöcke didaktisch so aufzubereiten, dass ein konzentriertes und effektives Lernen umgesetzt werden kann.
In verschiedenen Umfragen haben wir mit Lehrern und Schülern die ersten Erfahrungen evaluiert. Begleitet wird dieser Prozess von der Universität Leipzig, Bereich Schulpädagogik u. Schulentwicklungsforschung. Wir befinden uns nach wie vor in der Diskussion und werden perspektivisch an pädagogischen Tagen oder in anderen schulinternen Fortbildungen unser pädagogisches Repertoire erweitern.
In den Klassen 5 und 6 werden den Schülern nach einem schulinternen Lehrplan Lern– und Arbeitstechniken im Rahmen des Projekts „Das Lernen Lernen“ vermittelt. Im Mittelpunkt der 5. Klasse stehen die Themen Lernumwelt, Lernorganisation, Methoden der Informationsgewinnung und –verarbeitung sowie die Präsentation von Ergebnissen. Diese Schwerpunkte werden ab der 6. Klasse vertieft und ergänzt durch fachspezifische Methoden. Die Schüler sollen ihre Lernstrategien vervollkommnen, Lernblockaden erkennen und abbauen sowie lernen, ihre Leistungen richtig einzuschätzen.
Seit dem Schuljahr 2006/07 wird kontinuierlich mit dem Lions-Quest-Programm an unserem Gymnasium in den Klassenstufen 5 und 6 gearbeitet.
Durch spezifische Unterrichtsinhalte und -methoden sollen Kinder und Jugendliche dabei unterstützt werden, Lebenskompetenzen zu erwerben.
Die Umsetzung des Konzepts ist abhängig von den personellen Ressourcen der Schule und dem von der SBAL genehmigten Ergänzungsbereich.Im Schuljahr 2012/ 13 kooperierten wir mit der PH Freiburg im Rahmen des Pilotprojektes für das Programm „Erwachsen Handeln“ für die Jahrgänge 9 und 10. Diese Konzeption soll perspektivisch fortgesetzt werden.
Der fächerverbindende Unterricht bietet die Möglichkeit fachübergreifende Themen, die durch die Lehrpläne der einzelnen Fächer kaum oder gar nicht erfasst werden, mit den Schülern zu bearbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem gewählten Thema und nicht auf einem speziellen Unterrichtsfach. Dies ermöglicht in besonderem Maße vernetztes Lernen, übt interdisziplinäres Denken und Arbeiten. Die fachwissenschaftliche Perspektive wird dabei nicht aufgehoben, sondern erweitert.
In den sächsischen Lehrplänen sind zwei Wochen für das fächerverbindende Arbeiten in jeder Klassenstufe vorgesehen. Die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung obliegt den Schulen.
Wir haben über einen längeren Zeitraum ein Modell entwickelt, das auf einer wahlobligatorischen Woche in den einzelnen Jahrgängen und einer gemeinsamen FVU - Woche basiert.
Aufgrund von Veränderungen einiger schulinterner Rahmenbedingungen befindet sich die inhaltliche Gestaltung der wahlobligatorischen Woche derzeit in einer Neustrukturierung.
In den Jahrgängen 9 und 10 dient diese Woche schwerpunktmäßig der Berufs – und Studienorientierung.
Seit dem Schuljahr 2010/11 können wir unseren SchülerInnen neben den beiden an unserer Schule bereits traditionellen Profilen – naturwissenschaftlich und künstlerisch – noch das gesellschaftswissenschaftliche Profil anbieten.
Damit haben wir die Möglichkeit geschaffen, den verschiedenen Interessen unserer Schüler noch besser gerecht zu werden. Über einen Zeitraum von 3 Schuljahren haben sie die Chance, Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln, die ihren Neigungen und Interessen entsprechen, vielleicht auch schon in Hinblick auf spätere berufliche Ziele.
Neben der Spezifik, die jedes einzelne Profil kennzeichnet, gibt es auch viele Parallelen:
Gewährleistet werden die Ziele u. a. durch Partnerschaften mit verschiedenen regionalen Institutionen, Exkursionen, Experimente sowie einer großen Methodenvielfalt. Verschiedene Profiltage ergänzen das Unterrichtsangebot.
Mehrtägige Fahrten mit einem entsprechenden sozialpädagogischen sowie thematischen Konzept sind ein wichtiger Bestandteil der gymnasialen Schulzeit.
Zur Förderung sozialer Werte gibt es im Laufe der Schulzeit mehrere Angebote:
Neben der pädagogisch – sozialen Komponente geht es ebenfalls um Wissenserwerb mit der Möglichkeit der intensiven Nutzung außerschulischer Lernorte. Für jede Fahrt gibt es konkrete Aufgabenstellungen, die vorwiegend fächerverbindend / fächerübergreifend orientiert sind.
Mittlerweile zu einer Tradition an unserem Gymnasium fertigt jeder Schüler in der Jahrgangsstufe 10/11 allein oder in einer Schülergruppe mindestens einmal eine Komplexe Leistung an. Dafür wählt jeder in einem Unterrichtsfach ein eigenes Thema und erarbeitet eine schriftliche Dokumentation, die er öffentlich in einem Kolloquium verteidigt. Bewertet wird die Gesamtleistung als zusätzliche Klausurnote in Klasse 11. Eine Gruppe von Fachlehrern hat dazu eine Handlungsorientierung erarbeitet und steht den Schülern beratend zur Seite. Mit dieser Form sollen nicht nur die Selbständigkeit und Kreativität gefördert, sondern erste Erfahrungen beim wissenschaftlichen Arbeiten gesammelt werden.
Besonders gute Komplexe Leistungen können Schüler thematisch und vom Umfang erweitert auch als Besondere Lernleistung - kurz BeLL - im Rahmen ihrer Abiturprüfung als 5. Prüfungsfach einbringen.
Mit einer guten Durchschnittsnote das Abitur abzuschließen, davon träumt jeder Abiturient. Intensives Arbeiten in den beiden Jahrgangsstufen und eine gezielte Abiturvorbereitung unter Anleitung der Fachlehrer helfen dabei. Wir führen dazu im Rahmen der Woche des fächerverbindenden Unterrichts im Januar Vorabiturklausuren durch.